Hemsbacher Wald: Schilder handmade und Rast auf neuen Bänken

Nicht nur die „Einheimischen“ wissen, dass der Hemsbacher Wald immer einen kleinen Spaziergang oder eine längere Wanderung wert ist. Und wer jüngst dort unterwegs war, dem dürfte aufgefallen sein, dass nicht nur der Wald gehegt und gepflegt wird, sondern sich auch so einiges an den Wegen getan hat: Sämtliche Waldwege und Waldparkplätze wurden in den letzten Wochen mit entsprechenden Namensschildern ausgestattet. Doch damit nicht genug: Am berühmten „Steinernen Gaul“ und am Parkplatz „Schaumesklingel“ laden zwei neue Ruhebänke zum Rasten und Verweilen ein.
Vom geschichtsträchtigen Kreuzbergweg über den Postwiesenweg zum Höhenweg wandern und die Aussichten auf Odenwald und Rheinebene genießen – oder auf der anderen Seite des Mühlwegs den traumhaft schönen Teufelslochweg am Jüdischen Friedhof entlang sich des kulturellen Erbes erinnern oder auf dem „Dicker Eichenweg“ uralte Bäume bestaunen: Im Hemsbacher Wald gibt es vieles zu erleben und zu entdecken. Da verliert man schon mal leicht die Orientierung, selbst mit Wander-Apps auf dem Handy. „Wir haben alle Waldwege jeweils am Anfang und am Ende mit Schildern ausgestattet“, erklärt Revierförster Christopher Schierk.
Die überlieferten Wegbezeichnungen gehen in der Regel auf historische, geo- oder topografische oder lokale Besonderheiten zurück: Umliegende Wiesen, Höfe, Gewässer oder markante Punkte, die entlang der Wege liegen, dienten als Namensgeber – oder wie beim Kreuzbergwerg eben die gleichnamige Wallfahrtsstätte. Tatsächlich sind viele der Namen einen Ausflug in die Hemsbacher Geschichte wert.
Ob nun selbsterklärend, spannend oder skurril: Jede Namensgebung hat ihren Hintergrund, und so ist man diesem Umstand auch in der Gestaltung der Schilder gerecht geworden: Die Schilder sind nämlich nicht nur schick, sondern passen sich auch perfekt in die natürliche Umgebung ein. Statt schnödem und umweltschädlichem Plastik wurden diese, wie es sich für einen Wald gehört, aus Lärchenholz gefertigt. Die Bretter wurden zunächst entsprechend abgelängt, dann gehobelt und zuletzt der Name eingefräst. Wohlgemerkt: alles handmade im Forstbetriebshof vom städtischen Forstwirt Udo Tiebel.
Gleiches gilt für die zwei Sitzbänke am Parkplatz „Schaumesklingel“ und am beliebten Ausflugsziel „Steinerner Gaul“, die beide ziemlich in die Jahre gekommen und teilweise brüchig und faul geworden waren. Während die Bank am „Steinernen Gaul“ von Tiebel und seinem Kollegen Franz Mader noch restauriert, die Sitzfläche ausgetauscht und der Restaufbau durch Abhobeln wieder „salonfähig“ gemacht werden konnte, lässt sich die Aussicht auf die Rheinebene und den Vierritterturm am Parkplatz „Schaumesklingel“ nun auf einer komplett neu gebauten Bank genießen. Eine Schicht Holzlasur gab den beiden Bänken, übrigens gefertigt aus Robinie und Eiche, dann noch den letzten Schliff.
Für Schierk und den Hemsbacher Forst ist wichtig, dass neben den ökologischen Aspekten auch der Erholungs- und touristische Wert des Hemsbacher Waldes nicht aus dem Blick gerät. „Mit den neuen Bänken und Schildern haben wir einen guten Teil dazu beigetragen. Und verlaufen muss sich nun auch niemand mehr“, so der Revierförster augenzwinkernd. Na dann: Ab in den Wald!